Aktuelle Antworten auf aktuelle Fragen

Wie unterscheidet sich die Aniskire Treuhand von Vermögensverwaltern, Privatbanken oder anderen Family Offices?

 

M. Schwerdtle: Die Aniskire Treuhand wurde mit dem expliziten Ziel gegründet, vermögende Privatpersonen und unternehmerisch tätige Menschen - also Gesellschafter-Geschäftsführer von kleinen und mittelständischen Unternehmen, Freiberufler und angestellte Führungskräfte, deren Vergütung über variable Bonus- oder Tantiemeregelungen eng mit dem Unternehmenserfolg verknüpft ist - bei der Strukturierung ihrer Vermögensverhältnisse zu unterstützen. Auf die Interessen dieser Personen ist das Dienstleistungsangebot der Aniskire Treuhand ausgerichtet. Wir verfolgen keine anderweitigen Eigeninteressen, wir haben keine eigenen Produkte, die wir an den Mann oder die Frau bringen wollen, es gibt keine exklusiven Geschäftsbeziehungen zu Netzwerk-Partnern und wir haben auch keinerlei Vorgaben aus einem Konzern oder einer Unternehmensgruppe zu berücksichtigen, sondern arbeiten ausschließlich im Interesse unserer Kunden. Damit unterscheiden wir uns von Vermögensverwaltern oder Privatbanken, die eigene Fonds aufgelegt haben, die sie vertreiben wollen. Oder von Family Offices, die an Steuerberatungs- oder Rechtsanwaltskanzleien angeschlossen sind, die wiederum zusätzliche Mandate anstreben.

 

Auch wenn Sie keine Eigeninteressen verfolgen, kostenfrei ist Ihre Dienstleistung ja sicher nicht?

 

M. Schwerdtle: Natürlich nicht, auch wir müssen unsre Rechnungen bezahlen. Unsere Tatigkeit wird honorarbasiert vergütet. Völlig transparent für unsere Kunden und mit ihnen im Vorfeld einvernehmlich abgestimmt. Versteckte Provisionen oder verklausulierte Vergütungsregelungen gibt es bei uns nicht. Und wenn es ein Kunde möchte, dann arbeiten wir auch rein erfolgsorientiert; verdient unser Kunde mit der Geldanlage, die wir für ihn konzipiert haben, verdienen wir mit, und umgekehrt. Es klingt vielleicht abgedroschen, aber "geteilte Freude ist doppelte Freude, geteiltes Leid ist halbes Leid".

 

Ist das nicht riskant? Wie stellen Sie sicher, dass sich der Anlageerfolg so einstellt, wie es Ihre Kunden erwarten, und nicht doch Geld verloren geht?

 

M. Schwerdtle: Zwischenzeitliche, d.h. kurzfristige Verluste lassen sich natürlich nicht vermeiden. Wenn Sie eine reale Rendite erwirtschaften wollen, also mehr verdienen möchten als die aktuelle Inflationsrate, dann müssen Sie bereit sein, Risiken einzugehen. Mit der Beantwortung der Frage, wie viel Verlust Sie zu tolerieren bereit sind, beginnt unsere Tätigkeit. Sobald wir die Verlusttoleranz unserer Kunden kennen, konzipieren wir die Geldanlagen so, dass kein Verlust oberhalb dieser Verlusttoleranz entstehen kann. Dies stellen wir anschließend mit einem aktiven Risikomanagement sicher. So können wir den längerfristigen Anlageerfolg "garantieren". Risiken können wir kontrollieren, darauf legen wir unser Hauptaugenmerk. Der Anlageerfolg ergibt sich dann früher oder später quasi "automatisch". Zumal in der heutigen Zeit der Begriff "Risiko" ja ohnehin völlig neu definiert werden muss.

 

Wie meinen Sie das, dass Risiken neu definiert werden müssen?

 

M. Schwerdtle: Aus dem "risikolosen Zins" wurde inzwischen das "zinslose Risiko"! Staatsanleihen sind "bombensicher" und erwirtschaften einen risikosen Zins, sie eignen sich als sichere Geldanlage auch über längere Anlagezeiträume, oder etwa nicht? Dieses "Grundgesetz" galt viele Jahrzehnte lang. Seit der letzten Finanzkrise jedoch nicht mehr! Inzwischen stellen Staatsanleihen eher ein zinsloses Risiko dar. Wenn Sie "sicher" sind, dann liegen ihre Renditen deutlich unterhalb der aktuellen Inflationsrate, verzinsen sich real also negativ! Oder die Staatsanleihen sind nicht mehr sicher, was der Blick nach Südeuropa eindringlich zeigt. Da die Schuldenkrise von einer wirklichen Lösung noch weit entfernt ist, können wir mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass uns diese Situation noch lange erhalten bleiben wird. Zumal sich die meisten betroffenen Staaten höhere Zinsen ihrer Staatsanleihen gar nicht mehr leisten können, ohne ihre Haushalte komplett zu sprengen. Die Folgen für die Kaufkraft all derjenigen Anleger, die dem vorstehenden "Grundgesetz" immer noch vertrauen, werden katastrophal sein, vor allem, wenn in nicht allzu ferner Zukunft parallel auch noch die Inflation anziehen wird.

 

Was bedeutet das jetzt für eine Geldanlage? Was empfehlen Sie Ihren Kunden?

 

M. Schwerdtle: Die Empfehlung kann nur lauten, in Anlageklassen zu investieren, die einen Inflationsschutz bieten, von der Schuldenkrise nicht betroffen sind und positive reale Renditen erwirtschaften. Wenn "nominal" in Anleihen investiert werden soll, dann vorzugsweise in inflationsgeschützte Staatsanleihen, in Unternehmensanleihen und in Anleihen von gering oder gar nicht verschuldeten Staaten, auch und gerade in Anleihen von Schwellenländern. Daneben sollte in Sachwerte investiert werden, auf jeden Fall in Aktien fundamental solider Unternehmen, deren Dividendenrendite allein schon höher ist als die Rendite "sicherer" Staatsanleihen, daneben in Immobilien und Edelmetalle bzw. Rohstoffe. Vorzugsweise breit gestreut, fondsbasiert, weltweit, über verschiedene Länder bzw. Regionen hinweg, und natürlich möglichst kostengünstig.

 

Möglichst kostengünstig?

 

M. Schwerdtle: Natürlich! Die Kostenkontrolle ist einer der wichtigsten Aspekte der Geldanlage überhaupt! Jedes Prozent an unnötigen Kosten ist ein Prozent weniger Rendite! Wenn wir Kunden z.B. empfehlen, in aktiv gemanagte Fonds zu investieren, was wir nur tun, wenn diese Fonds nachweislich einen Mehrwert gegenüber ihren Referenzindizes erzielen, rabattieren wir die Ausgabeaufschläge und verrechnen die Retrozessionen mit unserem Managementhonorar. Ansonsten empfehlen wir kostengünstige ETFs. Und durch die geschickte Mischung aus aktiv gemanagten Fonds und ETFs vermeiden wir allzu häufige Umschichtungen und damit Transaktionskosten. Auch wenn es in den Medien von vermeintlichen "Experten" immer wieder anders dargestellt wird: "Buy and hold" funktioniert, wenn man die Aufteilung des Vermögens auf verschiedene Anlageklassen richtig angeht, im Privatvermögen genauso wie im Betriebsvermögen. Diese "Experten" verdienen in der Regel hauptsächlich durch Umschichtungen, da ist es nicht verwunderlich, dass sie Anlegern raten, z.B. "Stockpicking" oder "Market Timing" zu betreiben und ihre Depots regelmäßig an neue Marktsituationen anzupassen. All das verursacht aber in erster Linie Kosten und frisst die Rendite auf. Das ist wissenschaftlich bzw. empirisch in unzähligen Studien nachgewiesen worden.

 

Sie sprechen Geldanlagen im Betriebsvermögen an. Wie muss man sich das vorstellen?

 

M. Schwerdtle: Nehmen wir eine inhabergeführte kleine oder mittelständische GmbH als Beispiel. Hier gäbe es zwei Anwendungsfälle, bei denen Geldanlagen im Betriebsvermögen sinnvoll wären. Einerseits die Ausfinanzierung der betrieblichen Altersversorgung im Unternehmen selbst, durch entsprechende Geldanlagen, die im Anlagevermögen verbucht werden. Andererseits die Schaffung einer eigenen vermögensverwaltenden GmbH, z.B. wenn der Unternehmensinhaber seine Firma über einen sog. "Asset Deal" verkauft und der Verkaufserlös in der dann leeren GmbH-Hülle angelegt wird. In beiden Fällen werden die Kapitalerträge aktienorientierter Geldanlagen steuerlich begünstigt. Hieraus ergeben sich längerfristig sehr vorteilhafte Zinseszinseffekte, gerade bei der betrieblichen Altersversorgung (bAV), die ja in der Regel über viele Jahrzehnte hinweg läuft. Leider wird gerade bei der bAV in Deutschland oftmals genau "falsch herum" investiert und viel Rendite verschenkt.

 

Wie meinen Sie das, es wird bei der betrieblichen Altersversorgung "falsch herum" investiert?

 

M. Schwerdtle: Die betriebliche Altersversorgung in Deutschland wird - gerade in kleinen oder mittelständischen Unternehmen - dominiert von sog. kapitalbildenden Rückdeckungsversicherungen. Die Unternehmen vertrauen Versicherungsgesellschaften die Beiträge zur Ausfinanzierung der Versorgungszusagen an, diese legen die Gelder im Rahmen der gesetzlich definierten Rahmenbedingungen vermeintlich "sicher" an, hauptsächlich in Staatsanleihen oder andere nominale Anlagen. Die allerdings nunmehr schon seit einigen Jahren unter einem stetigen Zinsrückgang leiden. Was sich auf absehbare Zeit durch die Auswirkungen der letzten Finanzkrise nicht ändern wird. Inzwischen wird in den Medien bereits darüber berichtet, dass Versicherungsgesellschaften aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase womöglich gar nicht mehr in der Lage sein werden, ihre "garantierten" Renditezusagen auch einzuhalten. Es kann ja auch nicht funktionieren: Wie sollen Sie einen garantierten Rechnungszins von z.B. 4% erwirtschaften, wenn Sie in erster Linie in Staatsanleihen und andere nominale Anlagen investieren, die in Deutschland und anderen "sicheren" Ländern eine Durchschnittsrendite von deutlich unter 1% p.a. abwerfen? Das ist finanzmathematisch unmöglich. Aufgrund der langfristigen Anlagezeiträume könnte alternativ gerade bei der betrieblichen Altersversorgung "problemlos" sehr viel breiter und ausgewogener auch in aktienorientierte Anlageklassen investiert werden. Was zum Glück auch immer mehr Unternehmer erkennen.

 

Welche Alternativen hätte ein kleines oder mittelständischen Unternehmen denn? 

 

M. Schwerdtle: Die beiden Durchführungswege Direktzusage und Unterstützungskasse können versicherungsfrei ausfinanziert werden. Hier werden die Gelder, die ansonsten als Versicherungsbeiträge abgeflossen werden, im Unternehmen gehalten und in einem speziellen Depot angelegt; und diese Geldanlagen wiederum als Anlagevermögen verbucht. Die Versorgungsberechtigten - Gesellschafter-Geschäftsführer genauso wie Mitarbeiter - erhalten Versorgungszusagen, die höher verzinst sind als Versicherungsverträge, nicht mit Kosten belastet werden und über Verpfändungen bzw. den Pensionssicherungsverein insolvenzgeschützt sind. Das Unternehmen wiederum kann die hierbei entstehenden Kosten als Betriebsausgaben steuerlich geltend machen und profitiert von der schon erwähnten steuerlichen Begünstigung bestimmter, vor allem aktienorientierter Geldanlagen. Hieraus ergibt sich eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Wie dies in einem Unternehmen vorzugsweise umgesetzt wird, muss man natürlich im jeweiligen Einzelfall genau prüfen und entsprechend konzipieren. Das Renditepotenzial ist auf jeden Fall deutlich vorteilhafter als bei einer versicherungsförmigen Ausfinanzierung. Und die aktuelle Verunsicherung unter den Anlegern bzw. die Unsicherheit an den Kapitalmärkten stellt in meinen Augen einen guten Einstiegszeitpunkt dar.

 

Sie sind also grundsätzlich positiv gestimmt?

 

M. Schwerdtle: Bin ich! Die Erfahrung der Börsenkrisen der letzten Jahre bzw. Jahrzehnte zeigt doch, dass es immer eine gute Entscheidung war, in Zeiten der Unsicherheit zu investieren. Vorausgesetzt natürlich, man berücksichtigt die vorstehend erwähnten "Grundsätze" der Geldanlage wie Diversifikation, Risikomanagement und Kostenkontrolle. Aber darum kümmern wir uns ja für unsere Kunden.

 

Und zu guter Letzt noch eine Frage: Was bedeutet eigentlich "Aniskire"?

 

M. Schwerdtle: Es ist ein Kunstwort, das auf den ersten Blick keine, bei genauerem Hinsehen aber eine sehr persönliche Bedeutung hat. Lesen Sie das Wort einmal rückwärts. Und dann raten Sie, wie meine beiden Kinder heißen!